Lima
Am Sonntag morgen war es
endlich so weit, ich stieg aus dem Taxi und schon empfing mich die
Stimme, die ich seit einem halben Jahr so unglaublich vermisst habe.
Meine Schwester stand oben am Fenster und rief voller Begeisterung
meinen Namen, nicht mal eine Minute später rannte sie mir dann auch
schon schreiend entgegen. Auch meine Eltern kamen kurz darauf im
Eiltempo hinterher, ein paar Tränen flossen, ich checkte ein und der
schönste Urlaub meines Lebens konnte losgehen. Ich bezog zusammen
mit meiner Schwester mein Hotelzimmer in Miraflores, einem Stadtteil
von Lima, und eh ich mich versah spielte ich den Reiseleiter durch
Lima. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir damit durch Miraflores
zu laufen, Souvenirläden unsicher zu machen und Piccarones zu essen.
Auch zu dieser Zeit konnte ich es immer noch nicht fassen, dass sie
jetzt endlich da waren. Ein halbes Jahr hab ich mich allein durch den
Großstadtdschungel geschlagen und plötzlich stehen sie einfach vor
mir. Auch den nächsten Tag verbrachten wir noch in Lima. Nach einem
ausgiebigen Frühstück brachen wir zum Inkamarkt auf, um dort hin
zugelangen setzte ich meine Familie gleich mal in den nächstbesten
Bus und das Abenteuer Busfahren begann. Mit entsetzen stellten sie
dann irgendwann fest, dass sie völlig die Orientierung verloren
hatten (Wo sie doch immer solche Orientierungswunder waren. =)) und
verunsichert fragten: „Janni, du weißt aber schon noch wo wir
sind.“ Und ich nur schlagfertig antwortete: „ Es ist nicht
wichtig wo man ist, es ist wichtig wo man hin möchte.“ Nach
anderthalb Stunden und dreimal umsteigen kamen wir am besagten
Zielort an. Da meine Familie kein spanisch spricht, begann jetzt der
schwierigere Teil, denn alles was gesprochen wurde, musste ich
übersetzen. Irgendwann kam ich so durcheinander, dass ich meine
Schwester auf spanisch fragte, welche Größe sie denn bräuchte und
sie mich nur verwirrt anstarrte. Am Abend machten wir uns dann noch
auf, um den „Parque de Rivera“ oder „Parque de Agua“(
Wasserpark) zu besichtigen, dort angekommen mussten wir leider
feststellen, dass dieser heute geschlossen hatte. Da sie den Jetlag
noch in den Knochen hatten, machten wir uns dann auf den Rückweg zum
Hotel. Nach einer Stunde Fahrt im Taxi landeten wir letztendlich doch
noch an der Hotelbar, da wir noch vier PiscoSour Gutscheine hatten.
Paracas
Am
Dienstag
morgen begann die 16tägige Rundreise durch Peru.
Wir lernten unseren Busfahrer
Willi und unseren deutschsprachigen Reiseleiter Walter kennen, die
Koffer wurden verstaut und schon ging es los. Den ersten Stopp
machten wir schon nach einer Viertel Stunde in Barranco, auch einem
Stadtteil von Lima. Dort erfuhren wir etwas über die erhaltenen
Bauten und schritten über die Liebesbrücke. Dieser Stopp war nur
von kurzer Dauer und eh wir uns versahen fanden wir uns schon auf der
PanAmerikana Richtung Paracas, unserem nächsten Reiseziel, wieder.
Nach ungefähr einer halben Stunde machten wir nochmal Halt und
besichtigten die Tempel von Pachacamac. Wir erfuhren etwas über die
Strukturen der Inkakultur, über den Bau dieser Tempel und wie jeder
zu seinem Ying und Yang finden kann.
Nach anderthalb stündiger
interessanter Geschichtsstunde ging es weiter gen Süden und nach
weiteren drei Stunden hatten wir unseren Zielort Paracas erreicht.
Nach einem kurzen Blick über den Balkon war für alle klar, sich in
kürzester Zeit in diesem unglaublichen Pool einzufinden. Den
restlichen Abend ließen wir mit einem leckeren Essen im
Hotelrestaurant und Cocktails an der Bar ausklingen. Mit ausschlafen
war am nächsten Morgen leider nichts, denn schon um acht Uhr ging
die Bootstour zu den Ballestas Inseln los. Unterwegs streckten uns
immer wieder Seelöwen ihre Köpfe entgegen und als wir dann bei den
Pinguinen ankamen, war für Mama der Tag gerettet.
Für uns anderen drei ging es nach einer kurzen Verschnaufpause auch
gleich zum nächsten Programmpunkt. Durch einen Fahrservice vom Hotel
gelangten wir zur nächsten Sanddüne, wo wir uns nach kurzer Zeit
auch schon in einem Sandbuggy wiederfanden. Ca. eine Stunde rasten
wir durch die Dünen von Paracas und bretterten ein paar Abhänge mit
Sandbords herunter. Voller Sand
aber überglücklich kamen wir nachmittags wieder im Hotel an. Den
restlichen Nachmittag und Abend ließen wir gemütlich am Pool
ausklingen und packten am Abend schon unsere Koffer für den nächsten
Tag, denn da ging es schon weiter in Richtung Nasca.
Nasca
Um sieben Uhr
morgens, ja ich wiederhole es noch mal, um sieben Uhr morgens saßen
wir auch schon wieder in unserem kleinen Reisebus. Einen Halt machten
wir in Huacachina, einer kleinen Oase in der Nähe der Stadt Ica, die
auf unserer Route lag. Papa fragte irgendwann den Reiseleiter, wo
denn die ganzen Leute wären und dieser antwortete nur, die schlafen
alle noch. Oh ja dachte ich, wie gut kann ich diese Leute verstehen.
Zur Mittagszeit kamen wir dann in unserem Hotel in Nasca an, wo wir
nur kurz Halt
machten, um unsere Koffer abzuladen, denn dann ging es schon weiter
zum Flughafen. Dort erwartete uns ein kleines Passagierflugzeug mit
dem wir einen Rundflug über die Nasca-Linien wagten. Ein
wundervolles Kunstwerk, was man dort von oben beobachten kann. Etwas
grün im Gesicht und etwas wackelig auf den Beinen sind wir nach 35
Minuten wieder sicher gelandet.
Nach diesem Ausflug in luftige Höhen
ging es dann tief hinab, denn
wir besuchten Gräber, die schon vor Jahren von Grabräubern
ausgeraubt wurden, wo man sich jetzt aber noch die Mumien angucken
kann. Dort habe ich gelernt, dass auch nach dem Tod die Haare noch
weiterwachsen, bei der Haarpracht die manche noch auf dem Kopf
hatten, war dies das naheliegenste.
Etwas gruselig aber doch sehr Interessant!! Den restlichen Tag
verbrachten wir entspannt im Hotel und suchten uns abends in dem
kleinen Ort ein nettes Lokal zum Essen. Auch an diesem Abend fanden
wir uns alle recht früh in unseren Betten wieder, da auch am
nächsten Tag die Abfahrtszeit auf sieben Uhr festgelegt war.
Arequipa
Auf dem Weg... |
Nach
einem leckeren Frühstück, welches durch neugierige Delfine in der
Nähe vom Strand/Hotel zu etwas besonderem wurde, ging es um sieben
Uhr los Richtung Arequipa. Dieser Tag sollte sich als sehr langweilig
herausstellen, da wir insgesamt zehn Stunden im Bus saßen und nur
zwei kurze Pausen für den Toilettengang eingeplant waren. Bei einer
dieser Pausen begegneten wir im Hof einem kleinen Alpacababy, in
welches sich meine Schwester natürlich sofort verliebt hatte und auf
den Namen Henriette taufte. Um 17.00 Uhr rollten wir letztendlich
auf den Parkplatz unseres Hotels namens „La Casa de mi Abuela/Das
Haus meiner Großmutter“. Hier mussten wir uns dann auch von
unserem Fahrer Willi und unserem Reiseleiter Walter verabschieden.
Erschöpft von dieser langen Fahrt sprangen wir alle erstmal unter
die Dusche und suchten uns dann ein leckeres Lokal in der Innenstadt
von Arequipa. So ging auch der vierte Tag unserer Rundreise zu Ende.
Ich freute mich schon auf den nächsten Morgen, denn da konnte ich
endlich ausschlafen. Kein Wecker der mich weckte, ich musste mich
nicht schon um 6.15 Uhr beim Frühstück einfinden, man war das ein
entspannter Start in den Tag. Der
auch entspannt weiter ging, denn der Vormittag stand uns zur freien
Verfügung und jeder machte mal genau das, worauf er gerade Lust
hatte. Es standen ja viele Möglichkeiten zur Verfügung, sich in die
Hängematte legen, den Pool genießen und vieles mehr. Um 14 Uhr
mittags wurden wir dann von unserer neuen Reiseleiterin Charo begrüßt
und abgeholt, denn jetzt stand ein Stadtrundgang durch Arequipa auf
dem Programm.
Nach kurzer Zeit steurten wir auch schon auf ein
Alpaca-Museum zu, in dem wir die verschiedensten Arten von Alpaca und
Lamas kennenlernten und sogar die Unterschiede der Fellarten
herausfanden. Nebenan befand sich ein Shop wo man die verschiedensten
Verarbeitungsformen der Felle in Kleidung wiederfand, natürlich
standen diese auch zum Verkauf. Weiter ging es durch die verwinkelten
kleinen Gässchen Richtung „Plaza de Armas/Platz der Waffen“, dem
Treffpunkt in Arequipa. Dort wurden wir von hunderten von Tauben
empfangen, weswegen wir uns hier auch nicht lange aufhielten und zur
Besichtigung einer Kirche übergingen. Da dort grade ein Gottesdienst
stattfand, wurde uns nur das Wichtigste erklärt und schon ging es
weiter Richtung Kloster, wo wir ebenfalls von einer deutschsprachigen
Museumsführerin empfangen wurden. Die nächsten anderthalb Stunden
verbrachten wir damit, dem Leben im Kloster auf die Spur zu kommen
und zu erfahren was damals alles so üblich war und was man
strengstens hätte unterlassen sollen. Nach diesem sehr
interessanten Rundgang
ging es wieder zurück ins Hotel, dort blieben wir aber nicht lange,
denn am Abend waren wir noch mit zwei Mädels aus meiner Voligruppe
zum Essen verabredet. Den dritten Tag in Arequipa hatten wir zur
freien Verfügung, sodass wir nochmal die Zeit nutzten um die Stadt
auf eigene Faust zu erkunden. Als wir gerade ein Straße überquerten
rief plötzlich jemand meinen Namen, völlig erschrocken darüber das
hier jemand meinen Namen kannte, blickte ich mich um und entdeckte
die nächsten zwei Volis aus meiner Gruppe. Da die sich später noch
mit weiteren Volis treffen wollten, schloss ich mich ihnen kurzerhand
an und schon fanden sich sechs Voluntäre aus Lima in Arequipa
wieder. Auch diesen Abend ließen wir gemeinsam ausklingen. Am
nächsten Morgen brachen wir, nicht ganz so früh, zu unserem
nächsten Zielort auf.
Chivay
Dieser Zielort nennt sich
„Chivay“ und liegt mitten in den Anden, um dort hin zu gelangen
mussten wir einen Pass über 4900 Meter überqueren, mit viel
Cocakeksen, Cocatee und Cocabonbons war dies auch für alle mehr oder
weniger gut machbar. Mit ein bisschen Kopfschmerzen und einem
komischen Gefühl im Kopf kamen wir am Nachmittag in dem kleinen
Dörfchen an. Den restlichen Tag nutzten wir dazu uns zu regenerieren
und uns an die Höhe zu gewöhnen. Am Abend aßen wir im Restaurant
des Hotel, welches sich noch als kleines Abenteuer herausstellte,
denn zweimal kamen für Mama Dinge zum Essen, die sie aber nicht
bestellt hatte oder sich was anderes unter diesem Essen vorgestellt
hatte. An diesem Abend gingen wir alle früh ins Bett, da am nächsten
Tag um sechs Uhr morgens Abfahrt vom Hotel war.
Da wir uns auf den
Weg zum Aussichtspunkt „Cruz del Condor“ machten um die
einzigartigen Vögel in ihrem Flug zu beobachten. Der Ausflug ging so
früh los, da die Kondore morgens die Thermik nutzen um Aufschwung zu
bekommen, da das Fliegen von alleine für sie große Anstrengung
bedeutet. Zu unserem Glück zeigten sich mehrere Kondore, manche nur
ganz kurz und weit weg, doch einer bot eine richtige Show für die
Beobachter. Er hat es sichtlich genossen immer wieder seine Kreise in
der Nähe des Aussichtspunktes zu ziehen und damit im Mittelpunkt der
kompletten Aufmerksamkeit der Kameras zu stehen. Mit seiner vollen
Spannweite von 3 ½ Metern und einem Gewicht von 12-14 kg ein
atemberaubender Anblick. Leider machten wir nur für eine Stunde halt
an diesem fantastischen Ort und machten uns dann wieder auf den
Rückweg, dies bedeutete leider, dass erneut der 4900m Pass vor uns
lag, aber auch den meisterten diesmal alle mit ein bisschen mehr
Farbe im Gesicht und Luft in den Lungen. Nach dem Pass lagen leider
weitere sechs Stunden Fahrt vor uns, sodass wir am Nachmittag in
unserem Hotel in Puno ankamen.
Puno
Puno
ist die drittgrößte Stadt Perus, hinter Lima und Arequipa und liegt
am Titicacasee. So viel zur kurzen Einführung in die Stadt. Nachdem
wir also angekommen sind, bezogen wir unsere Zimmer in denen wir
diesmal für drei Nächte schlafen sollten. Den Abend ließen wir im
Restaurant des Hotels mit sehr leckerem Essen und anschließenden
Pisco Sour ausklingen. Auch am nächsten Morgen hieß es früh
aufstehen, da uns unsere neue Reiseleitung schon um sieben Uhr
abholte und zum Hafen brachte. Dort stiegen wir in ein Passagierboot,
welches uns quer über den Titicacasee brachte .
Nach ca. einer
halben Stunde legten wir bei dem Volk der „Uros“ auf ihren
schwimmenden Inseln an. Die Inseln bauen die Einwohner aus
Schilfwurzeln und Schilf. Dort auf der Insel angekommen bekamen wir
eine Einführung in das Leben der Uros. Die Uros leben wie gesagt auf
ihren eigenen Inseln, auf jeder Insel leben zwischen fünf und zehn
Familien. Nach vierzig Jahren müssen die Familien sich eine neue
Insel bauen, da die Alte nicht mehr tragbar ist. Es gibt eine Schule
auf einer eigenen Insel, zu dem die Kinder morgens mit dem Boot
gelangen, jedoch müssen sie zur weiterführenden Schule in die große
Stadt Puno reinfahren. Außerdem haben die Uros ein eigenes
Krankenhaus. Die Männer des Volkes gehen morgens zum Fischen und die
Frauen kümmern sich um die Kinder und den Haushalt. Außerdem
empfangen sie die ankommenden Gäste und zeigen ihnen ihre
Kultur und verkaufen ihre selbstgemachten Souvenirs.
Nach dieser
kurzen Einführung konnten wir so richtig in eine Leben dort
eintauchen, denn wir wurden von einer Einwohnerin in ihr Haus
eingeladen, wo sie uns etwas über ihr Leben erzählte und sie aber
auch uns kennenlernen wollte, sodass erst mal eine Namensrunde
stattfand. Wir konnten noch fragen zu ihrem Leben stellen und es
wurde uns angeboten die Tracht der Uros anzuprobieren,
wo Alina natürlich sofort dabei war. Danach zeigte sie uns noch ihre
Arbeit und zum Schluss
durften die Besucher noch auf dem hauseigenen Boot eine runde drehen.
Danach ging es weiter mit unserem Passagierboot zur nächsten Insel
namens „Taquile“, wo wir die nächsten Einwohner kennenlernten.
Auch diese Volk hat eigene Traditionen und Sitten. Hier ist es üblich
das die verheirateten Männer eine rote Mütze tragen und die Singles
eine rot-weiße, sodass die Frauen erkennen können, wer noch zu
haben ist. Bei den Frauen verhält es sich ganz ähnlich, dort haben
die unverheirateten Frauen große Bommel an ihren Kleidern und die
verheirateten kleine Bommel. Außerdem gibt es auf dieser Insel keine
Polizei, da sich dort alle an die drei Grundregeln des Volkes halten,
die da wären „du sollst nicht lügen, du sollst nicht stehlen und
du sollst nicht faul sein“. Auch zur Tradition gehört es, dass die
Männer ab ihrem siebten Lebensjahr stricken lernen (was den Frauen
verboten ist) und die Frauen sich das Weben zur Aufgabe gemacht
haben. Nach dem Besuch dieser Insel machten wir uns am Nachmittag mit
unserem Passagierboot auf den Weg zurück nach Puno .Den restlichen
Nachmittag und Abend verbrachten wir im Hotel.
Nach einem Mittagessen in einer wirklich skurilen Bar (auf dem Klo hat das Klopapier geleuchtet) kauften wir ein paar Postkarten und suchten verzweifelt die Poststelle von Puno. Nach ein Paar Passanten die ich gefragt hatte, hatte ich irgendwie das Gefühl in Puno verschickt keiner Post, da alle etwas unterschiedliches sagten und keiner wirklich eine Ahnung hatte, wo sie den sein könnte. Naja irgendwann hatten wir uns dann doch durchgefragt und wurden fündig. Dort angekommen kaufte ich ein ganzen Schwung voll Briefmarken, die jedoch nach kurzem hin und her als nicht klebend herausstellten. Jetzt wurde auch klar warum an dem kleinen Tisch ein Flüssigkleber bereitstand. Nach diesem weiteren kleinen Zwischenfall wurden wir endlich unsere Postkarten los (was für eine Erleichterung). Und schon ging es auch schon wieder mit dem Taxi zum Hotel zurück. Den restlichen Abend ließen wir erneut bei leckeren Cocktails ausklingen, bevor wir dann am nächsten Morgen wieder Früh aufstehen mussten um unseren Reisebus nach Cusco zu erwischen.
Cusco
Um sieben Uhr morgens fuhr
also unser Reisebus nach Cusco ab. Insgesamt saßen wir zehn Stunden
im Bus von denen aber nur sechs Stunden reine Fahrtzeit waren, denn
unterwegs hielten wir an viel Denkmälern der Inkakultur und zum
Mittag in einem netten Lokal untergwes. Den Abschluss bildeten zwei
beeindruckende Kirchen in denen Gottesdienste auf Spanisch und
Quechua gehalten werden. Um 17.30 Uhr kamen wir an unserem nächsten
Hotel an und nach einer erfrischenden Dusche suchten wir uns ein
leckeres Lokal zum Abendessen und landeten schließlich beim
Italiener und zwei großen Pizzen. Am nächsten Tag wurden wir um
neun Uhr, zu einer sehr humanen Zeit, von unserem neuen Reiseleiter
Aurelio abgeholt. Wir starteten unsere Stadtführung mit einem
Museumsbesuch, um uns die Architektur und den Baustyl der Inka
anzugucken.
Nach der Einführung ging es in die Berge von Cusco, um
diese Bauten in der Natur zu bewundern. Hierzu kann ich leider nicht
so viel sagen, weil man die einfach gesehen haben muss. Was ich sagen
kann, ist das es ein einzigartiger Baustyl ist, denn die Inkas
benutzten zum Teil keinen Zement zwischen den Steinquadern und manche
Quader hatten 14 Ecken. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im
Hotel und entspannten, da die Reise und das frühe aufstehen doch so
langsam an unseren Kräften zerrte. Am Abend besuchten wir ein
gemütliches Café direkt neben unserem Hotel und ließen es mit
Smoothies, Obstsalat und Schokotorte krachen. Am nächsten Morgen
ging es auch schon weiter Richtung „Heiliges Tal“, ich kam meinem
Ziel Machupicchu also immer näher. Unterwegs hielten wir an einer
Tierauffangstation, wo sogar die Kondore nochmal ganz nah erleben
durften, denn sie starteten extra für uns einen Flug über unsere
Köpfe hinweg.
Außerdem hielten wir in einem kleinen Örtchen namens
Pisac um uns einen typischen Markt zu besichtigen und die letzten
Besorgungen zu machen. Noch ein Weilchen später kamen wir in unserem
Übernachtungsort Ollantaytambo an, dort übernachteten wir noch
einmal zwischen um am nächsten Tag früh morgens den Zug nach
Machupicchu nehmen. Den Nachmittag verbrachten wir damit wunderschöne
Bilder von der Hotelanlage zu machen und genossen den restlichen
Abend im Hotelrestaurant. Doch auch an diesem Abend gingen wir alle
früh ins Bett, denn am nächsten morgen wurden wir schon um 5.10 Uhr
wieder aus dem Bett geklingelt, denn um sechs Uhr war Abfahrt vom
Hotel.
Machupicchu
Der Bus brachte uns zum
Bahnsteig und um 6.45 Uhr saßen wir auch schon im Zug der uns nach
Machupicchu brachte. Jeder der dort hin möchte, gelangt über diesen
Weg mit dem Zug dorthin, denn eine Strecke für Autos gibt es nicht.
Natürlich kann man auch zu Fuß gehen, dauert nur vier Tage und drei
Nächte bis man dort ist. Nach anderthalb Stunden Fahrt kamen wir im
kleinen Örtchen Aguas Calientes mit 2000 Einwohnern an. Wir brachten
nur schnell unser Gepäck in das Hotel und schon ging es mit dem Bus
rauf zum Weltkulturerbe. Der Bus brachte uns bis fast ganz nach oben,
dann noch ein kleines bisschen hoch laufen und schon standen wir vor
dem wundervollsten Ausblick, den wir je gesehen hatten. Diese alte
Inkastadt wurde erst 1911 von einem Amerikaner entdeckt und seitdem
Stück für Stück freigelegt. Es wird aber spekuliert, dass sie
schon vorher entdeckt wurde, doch sich keiner getraut hat diesen Fund
zu veröffentlichen, da die Spanier zu dieser Zeit noch dort waren
und sie Angst hatten, dass dies auch zerstört wird.
Nach vielen
Fotos und einer kleinen Geschichtsstunde machten wir uns auf, diese
einzigartige Stadt zu erkunden. Es ging runter, rauf, wieder runter,
dann mal links und mal rechts. Bis wir alle wichtigen Plätze mal
gesehen hatten. Wir waren grade mitten in einer unserer
Geschichtsstunde, als ich plötzlich Joachim Gauck, unseren
Bundespräsidenten in einer Traube von Anzugmännern ausmachte. Damit
war der Unterricht beendet und wir machten uns auf den Weg Herrn
Gauck kennen zu lernen. Irgendwann war es dann soweit, als wir durch
das Labyrinth von Steinblöcken den Weg gefunden hatten und ein
strahlender Gauck vor uns stand, der uns auch prompt fragte wo wir
denn her kämen. Wir antworteten aus Braunschweig, er lachte nur
verschmitzt und sagte, das liegt ja gleich um die Ecke.
Nach einem
Foto mit „den Braunschweigern“, wie er uns dann nannte, setzte er
seine Entdeckungstour mit Frau und Anhängsel fort und auch wir
widmeten uns wieder unserem eigentlich Anliegen. Wir waren natürlich
nicht die einzigen Deutschen, die ihn erkannt hatten, aber so ca. die
Einzigen, die ein Gruppenfoto mit ihm ergatterten. Nach diesem
Ereignis war es schwer sich wieder auf das Wesentliche zu
konzentrieren, doch es gelang schließlich und wir setzten unsere
Tour ohne weitere Zwischenfälle fort. Gegen Mittag waren wir auch
schon am Ausgang angekommen und mussten uns in eine riesige Schlange
einreihen, die alle auf den Bus nach unten warteten. Leider brach zu
diesem Zeitpunkt auch Herr Gauck zur Rückfahrt auf, sodass ein
riesiger Busstau entstand, bis der Anhang endlich in allen Bussen
verstaut war und sich auch die normale Gesellschaft auf den Weg nach
unten machen konnte. Was für ein Erlebnis mit so einem wichtigen
Mann, da muss schon mal schnell ein Plan B der Buskoordinierung auf
dem Machupicchu entwickelt werden. Irgendwann kamen auch wir wieder
heile unten an und ließen uns ein leckeres Mittagessen schmecken.
Danach stand Siesta im Hotel auf dem Programm. Am Nachmittag machten
wir die Innenstadt des kleinen Örtchens unsicher. Den Abend ließen
wir entspannt im Hotel ausklingen, denn am nächsten Morgen wollten
meine Eltern nochmal ganz früh hinauf zum Machupicchu, wenn noch
nicht die Menschenmassen von Touristen angekommen sind. Wir schliefen
derweil mal wieder aus und checkten aus. Zum Mittag waren auch Mama
und Papa wieder da und wir aßen noch zusammen im Hotel Mittag bevor
wir am Nachmittag mit dem Zug zurück nach Cusco fuhren. Dort
angekommen nahmen wir wieder unsere Koffer in Empfang, die wir für
die drei tage dort gelassen hatten. Die letzte Nacht unserer
Rundreise war endlich mal komplett entspannt. Um zwölf Uhr mittags
wurden wir dann von unserem Fahrservice zum Flughafen gebracht und
dann saßen wir auch schon im Flieger nach Lima, dort wurden wir
wieder in Empfang genommen und zu unserem Appartement gebracht. Nun
bleiben mir mit Alina noch drei Tage bevor sie wieder nach Hause
fliegt und mit Mama und Papa noch acht Tage.
Dies war ein kleiner Einblick
über alles was wir erlebt und getan haben, die drei Wochen sind zwar
vorbei, doch mit diesem Tagebuch und vielen vielen Bildern bleiben
sie für immer in Erinnerung.