Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hände über mir.
Psalm 139,5

Samstag, 11. April 2015

Vier unvergessliche Wochen Urlaub

Lima
Am Sonntag morgen war es endlich so weit, ich stieg aus dem Taxi und schon empfing mich die Stimme, die ich seit einem halben Jahr so unglaublich vermisst habe. Meine Schwester stand oben am Fenster und rief voller Begeisterung meinen Namen, nicht mal eine Minute später rannte sie mir dann auch schon schreiend entgegen. Auch meine Eltern kamen kurz darauf im Eiltempo hinterher, ein paar Tränen flossen, ich checkte ein und der schönste Urlaub meines Lebens konnte losgehen. Ich bezog zusammen mit meiner Schwester mein Hotelzimmer in Miraflores, einem Stadtteil von Lima, und eh ich mich versah spielte ich den Reiseleiter durch Lima. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir damit durch Miraflores zu laufen, Souvenirläden unsicher zu machen und Piccarones zu essen. Auch zu dieser Zeit konnte ich es immer noch nicht fassen, dass sie jetzt endlich da waren. Ein halbes Jahr hab ich mich allein durch den Großstadtdschungel geschlagen und plötzlich stehen sie einfach vor mir. Auch den nächsten Tag verbrachten wir noch in Lima. Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir zum Inkamarkt auf, um dort hin zugelangen setzte ich meine Familie gleich mal in den nächstbesten Bus und das Abenteuer Busfahren begann. Mit entsetzen stellten sie dann irgendwann fest, dass sie völlig die Orientierung verloren hatten (Wo sie doch immer solche Orientierungswunder waren. =)) und verunsichert fragten: „Janni, du weißt aber schon noch wo wir sind.“ Und ich nur schlagfertig antwortete: „ Es ist nicht wichtig wo man ist, es ist wichtig wo man hin möchte.“ Nach anderthalb Stunden und dreimal umsteigen kamen wir am besagten Zielort an. Da meine Familie kein spanisch spricht, begann jetzt der schwierigere Teil, denn alles was gesprochen wurde, musste ich übersetzen. Irgendwann kam ich so durcheinander, dass ich meine Schwester auf spanisch fragte, welche Größe sie denn bräuchte und sie mich nur verwirrt anstarrte. Am Abend machten wir uns dann noch auf, um den „Parque de Rivera“ oder „Parque de Agua“( Wasserpark) zu besichtigen, dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass dieser heute geschlossen hatte. Da sie den Jetlag noch in den Knochen hatten, machten wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel. Nach einer Stunde Fahrt im Taxi landeten wir letztendlich doch noch an der Hotelbar, da wir noch vier PiscoSour Gutscheine hatten. 



Paracas
Am Dienstag morgen begann die 16tägige Rundreise durch Peru. Wir lernten unseren Busfahrer Willi und unseren deutschsprachigen Reiseleiter Walter kennen, die Koffer wurden verstaut und schon ging es los. Den ersten Stopp machten wir schon nach einer Viertel Stunde in Barranco, auch einem Stadtteil von Lima. Dort erfuhren wir etwas über die erhaltenen Bauten und schritten über die Liebesbrücke. Dieser Stopp war nur von kurzer Dauer und eh wir uns versahen fanden wir uns schon auf der PanAmerikana Richtung Paracas, unserem nächsten Reiseziel, wieder. Nach ungefähr einer halben Stunde machten wir nochmal Halt und besichtigten die Tempel von Pachacamac. Wir erfuhren etwas über die Strukturen der Inkakultur, über den Bau dieser Tempel und wie jeder zu seinem Ying und Yang finden kann.

Nach anderthalb stündiger interessanter Geschichtsstunde ging es weiter gen Süden und nach weiteren drei Stunden hatten wir unseren Zielort Paracas erreicht. Nach einem kurzen Blick über den Balkon war für alle klar, sich in kürzester Zeit in diesem unglaublichen Pool einzufinden. Den restlichen Abend ließen wir mit einem leckeren Essen im Hotelrestaurant und Cocktails an der Bar ausklingen. Mit ausschlafen war am nächsten Morgen leider nichts, denn schon um acht Uhr ging die Bootstour zu den Ballestas Inseln los. Unterwegs streckten uns immer wieder Seelöwen ihre Köpfe entgegen und als wir dann bei den Pinguinen ankamen, war für Mama der Tag gerettet. Für uns anderen drei ging es nach einer kurzen Verschnaufpause auch gleich zum nächsten Programmpunkt. Durch einen Fahrservice vom Hotel gelangten wir zur nächsten Sanddüne, wo wir uns nach kurzer Zeit auch schon in einem Sandbuggy wiederfanden. Ca. eine Stunde rasten wir durch die Dünen von Paracas und bretterten ein paar Abhänge mit Sandbords herunter. Voller Sand aber überglücklich kamen wir nachmittags wieder im Hotel an. Den restlichen Nachmittag und Abend ließen wir gemütlich am Pool ausklingen und packten am Abend schon unsere Koffer für den nächsten Tag, denn da ging es schon weiter in Richtung Nasca.


Nasca
Um sieben Uhr morgens, ja ich wiederhole es noch mal, um sieben Uhr morgens saßen wir auch schon wieder in unserem kleinen Reisebus. Einen Halt machten wir in Huacachina, einer kleinen Oase in der Nähe der Stadt Ica, die auf unserer Route lag. Papa fragte irgendwann den Reiseleiter, wo denn die ganzen Leute wären und dieser antwortete nur, die schlafen alle noch. Oh ja dachte ich, wie gut kann ich diese Leute verstehen. Zur Mittagszeit kamen wir dann in unserem Hotel in Nasca an, wo wir nur kurz Halt machten, um unsere Koffer abzuladen, denn dann ging es schon weiter zum Flughafen. Dort erwartete uns ein kleines Passagierflugzeug mit dem wir einen Rundflug über die Nasca-Linien wagten. Ein wundervolles Kunstwerk, was man dort von oben beobachten kann. Etwas grün im Gesicht und etwas wackelig auf den Beinen sind wir nach 35 Minuten wieder sicher gelandet.
 
Nach diesem Ausflug in luftige Höhen ging es dann tief hinab, denn wir besuchten Gräber, die schon vor Jahren von Grabräubern ausgeraubt wurden, wo man sich jetzt aber noch die Mumien angucken kann. Dort habe ich gelernt, dass auch nach dem Tod die Haare noch weiterwachsen, bei der Haarpracht die manche noch auf dem Kopf hatten, war dies das naheliegenste. Etwas gruselig aber doch sehr Interessant!! Den restlichen Tag verbrachten wir entspannt im Hotel und suchten uns abends in dem kleinen Ort ein nettes Lokal zum Essen. Auch an diesem Abend fanden wir uns alle recht früh in unseren Betten wieder, da auch am nächsten Tag die Abfahrtszeit auf sieben Uhr festgelegt war.


Arequipa
Auf dem Weg...

Nach einem leckeren Frühstück, welches durch neugierige Delfine in der Nähe vom Strand/Hotel zu etwas besonderem wurde, ging es um sieben Uhr los Richtung Arequipa. Dieser Tag sollte sich als sehr langweilig herausstellen, da wir insgesamt zehn Stunden im Bus saßen und nur zwei kurze Pausen für den Toilettengang eingeplant waren. Bei einer dieser Pausen begegneten wir im Hof einem kleinen Alpacababy, in welches sich meine Schwester natürlich sofort verliebt hatte und auf den Namen Henriette taufte. Um 17.00 Uhr rollten wir letztendlich auf den Parkplatz unseres Hotels namens „La Casa de mi Abuela/Das Haus meiner Großmutter“. Hier mussten wir uns dann auch von unserem Fahrer Willi und unserem Reiseleiter Walter verabschieden. Erschöpft von dieser langen Fahrt sprangen wir alle erstmal unter die Dusche und suchten uns dann ein leckeres Lokal in der Innenstadt von Arequipa. So ging auch der vierte Tag unserer Rundreise zu Ende. Ich freute mich schon auf den nächsten Morgen, denn da konnte ich endlich ausschlafen. Kein Wecker der mich weckte, ich musste mich nicht schon um 6.15 Uhr beim Frühstück einfinden, man war das ein entspannter Start in den Tag. Der auch entspannt weiter ging, denn der Vormittag stand uns zur freien Verfügung und jeder machte mal genau das, worauf er gerade Lust hatte. Es standen ja viele Möglichkeiten zur Verfügung, sich in die Hängematte legen, den Pool genießen und vieles mehr. Um 14 Uhr mittags wurden wir dann von unserer neuen Reiseleiterin Charo begrüßt und abgeholt, denn jetzt stand ein Stadtrundgang durch Arequipa auf dem Programm.

Nach kurzer Zeit steurten wir auch schon auf ein Alpaca-Museum zu, in dem wir die verschiedensten Arten von Alpaca und Lamas kennenlernten und sogar die Unterschiede der Fellarten herausfanden. Nebenan befand sich ein Shop wo man die verschiedensten Verarbeitungsformen der Felle in Kleidung wiederfand, natürlich standen diese auch zum Verkauf. Weiter ging es durch die verwinkelten kleinen Gässchen Richtung „Plaza de Armas/Platz der Waffen“, dem Treffpunkt in Arequipa. Dort wurden wir von hunderten von Tauben empfangen, weswegen wir uns hier auch nicht lange aufhielten und zur Besichtigung einer Kirche übergingen. Da dort grade ein Gottesdienst stattfand, wurde uns nur das Wichtigste erklärt und schon ging es weiter Richtung Kloster, wo wir ebenfalls von einer deutschsprachigen Museumsführerin empfangen wurden. Die nächsten anderthalb Stunden verbrachten wir damit, dem Leben im Kloster auf die Spur zu kommen und zu erfahren was damals alles so üblich war und was man strengstens hätte unterlassen sollen. Nach diesem sehr interessanten Rundgang ging es wieder zurück ins Hotel, dort blieben wir aber nicht lange, denn am Abend waren wir noch mit zwei Mädels aus meiner Voligruppe zum Essen verabredet. Den dritten Tag in Arequipa hatten wir zur freien Verfügung, sodass wir nochmal die Zeit nutzten um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Als wir gerade ein Straße überquerten rief plötzlich jemand meinen Namen, völlig erschrocken darüber das hier jemand meinen Namen kannte, blickte ich mich um und entdeckte die nächsten zwei Volis aus meiner Gruppe. Da die sich später noch mit weiteren Volis treffen wollten, schloss ich mich ihnen kurzerhand an und schon fanden sich sechs Voluntäre aus Lima in Arequipa wieder. Auch diesen Abend ließen wir gemeinsam ausklingen. Am nächsten Morgen brachen wir, nicht ganz so früh, zu unserem nächsten Zielort auf.


Chivay
Dieser Zielort nennt sich „Chivay“ und liegt mitten in den Anden, um dort hin zu gelangen mussten wir einen Pass über 4900 Meter überqueren, mit viel Cocakeksen, Cocatee und Cocabonbons war dies auch für alle mehr oder weniger gut machbar. Mit ein bisschen Kopfschmerzen und einem komischen Gefühl im Kopf kamen wir am Nachmittag in dem kleinen Dörfchen an. Den restlichen Tag nutzten wir dazu uns zu regenerieren und uns an die Höhe zu gewöhnen. Am Abend aßen wir im Restaurant des Hotel, welches sich noch als kleines Abenteuer herausstellte, denn zweimal kamen für Mama Dinge zum Essen, die sie aber nicht bestellt hatte oder sich was anderes unter diesem Essen vorgestellt hatte. An diesem Abend gingen wir alle früh ins Bett, da am nächsten Tag um sechs Uhr morgens Abfahrt vom Hotel war.
Da wir uns auf den Weg zum Aussichtspunkt „Cruz del Condor“ machten um die einzigartigen Vögel in ihrem Flug zu beobachten. Der Ausflug ging so früh los, da die Kondore morgens die Thermik nutzen um Aufschwung zu bekommen, da das Fliegen von alleine für sie große Anstrengung bedeutet. Zu unserem Glück zeigten sich mehrere Kondore, manche nur ganz kurz und weit weg, doch einer bot eine richtige Show für die Beobachter. Er hat es sichtlich genossen immer wieder seine Kreise in der Nähe des Aussichtspunktes zu ziehen und damit im Mittelpunkt der kompletten Aufmerksamkeit der Kameras zu stehen. Mit seiner vollen Spannweite von 3 ½ Metern und einem Gewicht von 12-14 kg ein atemberaubender Anblick. Leider machten wir nur für eine Stunde halt an diesem fantastischen Ort und machten uns dann wieder auf den Rückweg, dies bedeutete leider, dass erneut der 4900m Pass vor uns lag, aber auch den meisterten diesmal alle mit ein bisschen mehr Farbe im Gesicht und Luft in den Lungen. Nach dem Pass lagen leider weitere sechs Stunden Fahrt vor uns, sodass wir am Nachmittag in unserem Hotel in Puno ankamen.


Puno
Puno ist die drittgrößte Stadt Perus, hinter Lima und Arequipa und liegt am Titicacasee. So viel zur kurzen Einführung in die Stadt. Nachdem wir also angekommen sind, bezogen wir unsere Zimmer in denen wir diesmal für drei Nächte schlafen sollten. Den Abend ließen wir im Restaurant des Hotels mit sehr leckerem Essen und anschließenden Pisco Sour ausklingen. Auch am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, da uns unsere neue Reiseleitung schon um sieben Uhr abholte und zum Hafen brachte. Dort stiegen wir in ein Passagierboot, welches uns quer über den Titicacasee brachte .
 

Nach ca. einer halben Stunde legten wir bei dem Volk der „Uros“ auf ihren schwimmenden Inseln an. Die Inseln bauen die Einwohner aus Schilfwurzeln und Schilf. Dort auf der Insel angekommen bekamen wir eine Einführung in das Leben der Uros. Die Uros leben wie gesagt auf ihren eigenen Inseln, auf jeder Insel leben zwischen fünf und zehn Familien. Nach vierzig Jahren müssen die Familien sich eine neue Insel bauen, da die Alte nicht mehr tragbar ist. Es gibt eine Schule auf einer eigenen Insel, zu dem die Kinder morgens mit dem Boot gelangen, jedoch müssen sie zur weiterführenden Schule in die große Stadt Puno reinfahren. Außerdem haben die Uros ein eigenes Krankenhaus. Die Männer des Volkes gehen morgens zum Fischen und die Frauen kümmern sich um die Kinder und den Haushalt. Außerdem empfangen sie die ankommenden Gäste und zeigen ihnen ihre Kultur und verkaufen ihre selbstgemachten Souvenirs.

Nach dieser kurzen Einführung konnten wir so richtig in eine Leben dort eintauchen, denn wir wurden von einer Einwohnerin in ihr Haus eingeladen, wo sie uns etwas über ihr Leben erzählte und sie aber auch uns kennenlernen wollte, sodass erst mal eine Namensrunde stattfand. Wir konnten noch fragen zu ihrem Leben stellen und es wurde uns angeboten die Tracht der Uros anzuprobieren, wo Alina natürlich sofort dabei war. Danach zeigte sie uns noch ihre Arbeit und zum Schluss durften die Besucher noch auf dem hauseigenen Boot eine runde drehen. Danach ging es weiter mit unserem Passagierboot zur nächsten Insel namens „Taquile“, wo wir die nächsten Einwohner kennenlernten. Auch diese Volk hat eigene Traditionen und Sitten. Hier ist es üblich das die verheirateten Männer eine rote Mütze tragen und die Singles eine rot-weiße, sodass die Frauen erkennen können, wer noch zu haben ist. Bei den Frauen verhält es sich ganz ähnlich, dort haben die unverheirateten Frauen große Bommel an ihren Kleidern und die verheirateten kleine Bommel. Außerdem gibt es auf dieser Insel keine Polizei, da sich dort alle an die drei Grundregeln des Volkes halten, die da wären „du sollst nicht lügen, du sollst nicht stehlen und du sollst nicht faul sein“. Auch zur Tradition gehört es, dass die Männer ab ihrem siebten Lebensjahr stricken lernen (was den Frauen verboten ist) und die Frauen sich das Weben zur Aufgabe gemacht haben. Nach dem Besuch dieser Insel machten wir uns am Nachmittag mit unserem Passagierboot auf den Weg zurück nach Puno .Den restlichen Nachmittag und Abend verbrachten wir im Hotel. 

Am nächsten Morgen konnten wir etwas ausschlafen und wurden nach einem leckeren Frühstück wieder von unserer Reiseleitung in Empfang genommen. Nach einer Busfahrt von einer Stunde kamen wir an einer Nekropole an, welche an dem malerischen See „Umayo“ gelegen ist. Dort besichtigten wir Chullpas. Chullpas sind kegelförmige Grabtürme, die aus bearbeiteten Steinblöcken errichtet wurden und einst die Mumien der verstorbenen Vorfahren in sich bargen. Nach diesem Ausflug am Vormittag, ließen meine Eltern und ich uns in der Innenstadt von Puno absetzen und Alina wurde wieder zum Hotel zurückgebracht.
Nach einem Mittagessen in einer wirklich skurilen Bar (auf dem Klo hat das Klopapier geleuchtet) kauften wir ein paar Postkarten und suchten verzweifelt die Poststelle von Puno. Nach ein Paar Passanten die ich gefragt hatte, hatte ich irgendwie das Gefühl in Puno verschickt keiner Post, da alle etwas unterschiedliches sagten und keiner wirklich eine Ahnung hatte, wo sie den sein könnte. Naja irgendwann hatten wir uns dann doch durchgefragt und wurden fündig. Dort angekommen kaufte ich ein ganzen Schwung voll Briefmarken, die jedoch nach kurzem hin und her als nicht klebend herausstellten. Jetzt wurde auch klar warum an dem kleinen Tisch ein Flüssigkleber bereitstand. Nach diesem weiteren kleinen Zwischenfall wurden wir endlich unsere Postkarten los (was für eine Erleichterung). Und schon ging es auch schon wieder mit dem Taxi zum Hotel zurück. Den restlichen Abend ließen wir erneut bei leckeren Cocktails ausklingen, bevor wir dann am nächsten Morgen wieder Früh aufstehen mussten um unseren Reisebus nach Cusco zu erwischen.


Cusco
Um sieben Uhr morgens fuhr also unser Reisebus nach Cusco ab. Insgesamt saßen wir zehn Stunden im Bus von denen aber nur sechs Stunden reine Fahrtzeit waren, denn unterwegs hielten wir an viel Denkmälern der Inkakultur und zum Mittag in einem netten Lokal untergwes. Den Abschluss bildeten zwei beeindruckende Kirchen in denen Gottesdienste auf Spanisch und Quechua gehalten werden. Um 17.30 Uhr kamen wir an unserem nächsten Hotel an und nach einer erfrischenden Dusche suchten wir uns ein leckeres Lokal zum Abendessen und landeten schließlich beim Italiener und zwei großen Pizzen. Am nächsten Tag wurden wir um neun Uhr, zu einer sehr humanen Zeit, von unserem neuen Reiseleiter Aurelio abgeholt. Wir starteten unsere Stadtführung mit einem Museumsbesuch, um uns die Architektur und den Baustyl der Inka anzugucken. 

Nach der Einführung ging es in die Berge von Cusco, um diese Bauten in der Natur zu bewundern. Hierzu kann ich leider nicht so viel sagen, weil man die einfach gesehen haben muss. Was ich sagen kann, ist das es ein einzigartiger Baustyl ist, denn die Inkas benutzten zum Teil keinen Zement zwischen den Steinquadern und manche Quader hatten 14 Ecken. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Hotel und entspannten, da die Reise und das frühe aufstehen doch so langsam an unseren Kräften zerrte. Am Abend besuchten wir ein gemütliches Café direkt neben unserem Hotel und ließen es mit Smoothies, Obstsalat und Schokotorte krachen. Am nächsten Morgen ging es auch schon weiter Richtung „Heiliges Tal“, ich kam meinem Ziel Machupicchu also immer näher. Unterwegs hielten wir an einer Tierauffangstation, wo sogar die Kondore nochmal ganz nah erleben durften, denn sie starteten extra für uns einen Flug über unsere Köpfe hinweg.




Außerdem hielten wir in einem kleinen Örtchen namens Pisac um uns einen typischen Markt zu besichtigen und die letzten Besorgungen zu machen. Noch ein Weilchen später kamen wir in unserem Übernachtungsort Ollantaytambo an, dort übernachteten wir noch einmal zwischen um am nächsten Tag früh morgens den Zug nach Machupicchu nehmen. Den Nachmittag verbrachten wir damit wunderschöne Bilder von der Hotelanlage zu machen und genossen den restlichen Abend im Hotelrestaurant. Doch auch an diesem Abend gingen wir alle früh ins Bett, denn am nächsten morgen wurden wir schon um 5.10 Uhr wieder aus dem Bett geklingelt, denn um sechs Uhr war Abfahrt vom Hotel.


Machupicchu
Der Bus brachte uns zum Bahnsteig und um 6.45 Uhr saßen wir auch schon im Zug der uns nach Machupicchu brachte. Jeder der dort hin möchte, gelangt über diesen Weg mit dem Zug dorthin, denn eine Strecke für Autos gibt es nicht. Natürlich kann man auch zu Fuß gehen, dauert nur vier Tage und drei Nächte bis man dort ist. Nach anderthalb Stunden Fahrt kamen wir im kleinen Örtchen Aguas Calientes mit 2000 Einwohnern an. Wir brachten nur schnell unser Gepäck in das Hotel und schon ging es mit dem Bus rauf zum Weltkulturerbe. Der Bus brachte uns bis fast ganz nach oben, dann noch ein kleines bisschen hoch laufen und schon standen wir vor dem wundervollsten Ausblick, den wir je gesehen hatten. Diese alte Inkastadt wurde erst 1911 von einem Amerikaner entdeckt und seitdem Stück für Stück freigelegt. Es wird aber spekuliert, dass sie schon vorher entdeckt wurde, doch sich keiner getraut hat diesen Fund zu veröffentlichen, da die Spanier zu dieser Zeit noch dort waren und sie Angst hatten, dass dies auch zerstört wird.
Nach vielen Fotos und einer kleinen Geschichtsstunde machten wir uns auf, diese einzigartige Stadt zu erkunden. Es ging runter, rauf, wieder runter, dann mal links und mal rechts. Bis wir alle wichtigen Plätze mal gesehen hatten. Wir waren grade mitten in einer unserer Geschichtsstunde, als ich plötzlich Joachim Gauck, unseren Bundespräsidenten in einer Traube von Anzugmännern ausmachte. Damit war der Unterricht beendet und wir machten uns auf den Weg Herrn Gauck kennen zu lernen. Irgendwann war es dann soweit, als wir durch das Labyrinth von Steinblöcken den Weg gefunden hatten und ein strahlender Gauck vor uns stand, der uns auch prompt fragte wo wir denn her kämen. Wir antworteten aus Braunschweig, er lachte nur verschmitzt und sagte, das liegt ja gleich um die Ecke. 


Nach einem Foto mit „den Braunschweigern“, wie er uns dann nannte, setzte er seine Entdeckungstour mit Frau und Anhängsel fort und auch wir widmeten uns wieder unserem eigentlich Anliegen. Wir waren natürlich nicht die einzigen Deutschen, die ihn erkannt hatten, aber so ca. die Einzigen, die ein Gruppenfoto mit ihm ergatterten. Nach diesem Ereignis war es schwer sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, doch es gelang schließlich und wir setzten unsere Tour ohne weitere Zwischenfälle fort. Gegen Mittag waren wir auch schon am Ausgang angekommen und mussten uns in eine riesige Schlange einreihen, die alle auf den Bus nach unten warteten. Leider brach zu diesem Zeitpunkt auch Herr Gauck zur Rückfahrt auf, sodass ein riesiger Busstau entstand, bis der Anhang endlich in allen Bussen verstaut war und sich auch die normale Gesellschaft auf den Weg nach unten machen konnte. Was für ein Erlebnis mit so einem wichtigen Mann, da muss schon mal schnell ein Plan B der Buskoordinierung auf dem Machupicchu entwickelt werden. Irgendwann kamen auch wir wieder heile unten an und ließen uns ein leckeres Mittagessen schmecken. 


Danach stand Siesta im Hotel auf dem Programm. Am Nachmittag machten wir die Innenstadt des kleinen Örtchens unsicher. Den Abend ließen wir entspannt im Hotel ausklingen, denn am nächsten Morgen wollten meine Eltern nochmal ganz früh hinauf zum Machupicchu, wenn noch nicht die Menschenmassen von Touristen angekommen sind. Wir schliefen derweil mal wieder aus und checkten aus. Zum Mittag waren auch Mama und Papa wieder da und wir aßen noch zusammen im Hotel Mittag bevor wir am Nachmittag mit dem Zug zurück nach Cusco fuhren. Dort angekommen nahmen wir wieder unsere Koffer in Empfang, die wir für die drei tage dort gelassen hatten. Die letzte Nacht unserer Rundreise war endlich mal komplett entspannt. Um zwölf Uhr mittags wurden wir dann von unserem Fahrservice zum Flughafen gebracht und dann saßen wir auch schon im Flieger nach Lima, dort wurden wir wieder in Empfang genommen und zu unserem Appartement gebracht. Nun bleiben mir mit Alina noch drei Tage bevor sie wieder nach Hause fliegt und mit Mama und Papa noch acht Tage.
Dies war ein kleiner Einblick über alles was wir erlebt und getan haben, die drei Wochen sind zwar vorbei, doch mit diesem Tagebuch und vielen vielen Bildern bleiben sie für immer in Erinnerung.





 

Samstag, 14. Februar 2015

Sommer in Lima – Der ganz normale Wahnsinn

Die Hälfte des Sommers ist um und es wird Zeit ein Fazit zu ziehen. So langsam ist der Sommer hier wirklich zum ganz normalen Wahnsinn geworden. Warum? Darauf komme ich später zurück. Ich bin gerade an zwei verschiedenen Orten eingesetzt. Montags und Mittwochs arbeite ich in Surco mit Kindern im Alter von 6+7 und 11+12. Ein ganz schön langer Tag wenn ich nach Surco fahre. Jedes mal sitze ich drei Stunden im Bus und habe Programm von 09.00 Uhr bis 13.30 Uhr mit den Jüngeren und am Nachmittag mit den Älteren von 14.00 Uhr bis 18.30 Uhr. Lange, anstrengende, aber auch erlebnisreiche Tage voller neuer Erfahrungen.

Das Programm ist immer dasselbe und einfach zu erklären. Als erstes geht’s für die Kinder ins Schwimmbad, wo sie spielerisch schwimmen lernen. Danach verbringe ich eine halbe Stunde damit Hosen und T-shirts von links auf rechts zu drehen, Schuhe zu zubinden und Zöpfe zu machen. Gar nicht so einfach 15 Mädchen gerecht zu werden. Danach geht’s in den großen Saal, wo ein kleiner Snack zum stärken nach dem schwimmen eingenommen wird. Im selben Raum findet auch gleich der nächste Programmpunkt statt. Es wird ein Video über eine Geschichte der Bibel geschaut und anschließend reflektiert. Voll interessant was Kinder für Ideen zu biblischen Themen haben. Danach wird der Raum gewechselt und es werden ein paar Gruppenspiele gespielt oder Recreaciones/Schreispiele gemacht. Zwischen 13.00 Uhr und 13.30 Uhr werden die Kinder dann wieder abgeholt. Zeit für uns die Stille und das Gefühl eines vollen Magens zu genießen. 



An manchen Tagen ändert sich das Programm ein wenig und wir machen Sport, also spielen Volleyball und Fußball oder Kochen mit den Kindern zusammen. Am Nachmittag wird dasselbe Programm mit den älteren Kindern durchgeführt. Auch bei denen gibt es manchmal spezielles Programm, da der Februar so heiß ist, machen wir Wasserbombenschlachten. Ziemlich erfrischend diese Abkühlung.






So viel zum Programm in Surco, jetzt erzähle ich euch noch von Pueblo Libre. Dort arbeite ich immer Dienstags und Donnerstags in zwei verschiedenen Programm. Das Programm am Dienstag nennt sich „Agente de Cambio“, was so viel bedeutet wie „Agent der Veränderung“. Das Programm am Donnerstag nennt sich „FeHD“, was so viel bedeutet wie „Glaube in HD“. Die zwei Progamme sind sich ziemlich ähnlich und laufen folgendermaßen ab. Am Tag kommen acht Kindergruppen mit 40-60 Kindern für 45 Minuten um an unserem Programm teilzunehmen. Die 45 Minuten beinhalten Recreaciones, Video/Theater und eine Reflexion über das gesehene.In „Agente de Cambio“ werden Themen behandelt wie Recycling, Mobbing und Schutz der Lebewesen dieser Erde.

 In „FeHD“ sind es Themen wie Glaube, Liebe, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Entschuldigung. Wie ich festgestellt habe sind das alles wichtige Themen für die Erziehung von Kindern. Abgeschlossen wird der Sommer mit Olympiaden in denen die Kindergruppen gegeneinander antreten müssen. Ich empfinde den Sommer langsam als normalen Wahnsinn, da täglich ca. 1500 Kinder und Jugendliche durch den YMCA laufen und mir diese Massen nichts mehr ausmachen. Aber um ehrlich zu sein, bin ich froh, wenn der Sommer vorbei ist und ich mich auf den Urlaub mit meiner Familie freuen kann, denn das ist grade das nächste große Etappenziel.

Donnerstag, 15. Januar 2015

In kurzer Hose unter dem Weihachtsbaum....



Am 23.12.2014 ging die Weihnachtszeit in meiner Familie los. Meine kleine Schwester und ich holten den Weihnachtsbaum hervor und das Wohnzimmer wurde festlich geschmückt. Am nächsten Tag ging alles sehr entspannt los. Wir, die Volis, versammelten uns bei Familie Mally, von denen wir hier betreut werden, unter dem Weihnachtsbaum um ein bisschen deutsche Weihnachten zu feiern. Jeder brachte ein Wichtelgeschenk mit und so bekam jeder von einem anderen Voli ein Weihnachtsgeschenk. Außerdem wurde viel Kuchen gegessen und deutsche Weihnachtslieder gesungen. Danach ging es in einen deutschen Gottesdienst mit echt coolem Krippenspiel.


 
Um 20 Uhr trudelten wir alle wieder in unseren Familien ein. Da ich wusste das dies noch ein langer Tag werden würde, legte ich mich noch ein bisschen schlafen. Um 22 Uhr gingen die Vorbereitungen für die Feier um Mitternacht los. Der Truthahn war schon seit Stunden im Ofen und ich half meiner Mamá den Tisch zu decken. Die Geschenke wurden unter den Baum gelegt und los ging die Feier um Mitternacht mit einem Feuerwerk. Wow das war größer als als an Silvester in Deutschland. Nach dem Feuerwerk ging es an die Geschenke . Wir alle drei Kinder bekamen Crocs und meine Gasteltern bekamen von mir einen Kalender mit Bildern und Bibelsprüchen. Und nun ging es dem Truthahn an den Kragen. Ganz schön lecker, von dem haben sieben Kilo Kolloss haben wir dann auch noch zwei weitere Tage gegessen.
 
 




Um drei Uhr nachts viel ich müde aber glücklich in mein Bett. Am nächsten Morgen wurde lange geschlafen und dann vertieften wir Kinder uns in eine sechsstündige Monopolypartie. Es waren sehr andere Weihnachten bei 25 Grad, einem Plastikbaum und Feuerwerk um Mitternacht, aber das muss man mal erlebt haben, deswegen möchte ich diese Erfahrung nicht missen.



Donnerstag, 11. Dezember 2014

Meine einzigartige Reise nach Ica

Der frühe Vogel kann mich normalerweise mal, doch an diesem Morgen klingelte mein Wecker leider zu einer unmenschichen Zeit, nämlich um viertel nach vier mitten in der Nacht. Die Vorfreude hielt mich nicht mehr lang im Bett und so machte ich mich fertig und begegnete um viertel vor fünf meiner besorgten Gastmutter auf dem Flur, die solange auf dem Balkon wartete bis ich nicht mehr zu sehen war und mich mit dem Versprechen gehen ließ, dass sie mich anruft, wenn ich hätte an unserem Treffpunkt angekommen sein sollen. So machte ich mich zu Fuß vier Cuadras auf den Weg zur Avenida Brasíl und nahm von dort einen Bus zu unserem Treffpunkt. Dort angekommen klingelte auch schon mein Handy und ich konnte meiner Gastmutter versichern, dass ich sicher angekommen war. Sie wünschte mir eine großartige Zeit und somit konnte das Abenteuer losgehen. Nach kurzer Zeit trudelten auch die Anderen ein und wir nahmen ein Taxi zur Busstelle „Cruz del Sur“ Um sechs Uhr dreißg saßen wir also mit großen Erwartungen im Reisebus Richtung Ica. Nach Viereinhalb Stunden stiegen wir aus dem viel zu kalten Bus aus und wurden von der brennenden Hitze dort erschlagen. Die Sonnencreme wurde erst mal ausgepackt, bevor wir das nächste Taxi anhielten, welches uns zu unserer Oase bringen sollte. Nach kurzer Fahrt auf einer einsamen Straße (die einzige die dort hinführt) kamen wir in „Huacachina“ an. Die neue Heimat für zwei Tage wurde mit vielen „Wows, ohs und ahs“ begrüßt.

Dort angekommen stürmte gleich ein Typ auf uns zu, der uns eine Buggytour mit Sandboarden anbieten wollte. Das Angebot beinhaltete zwei Stunden Tour mit vielen Abfahrten zum Sandboarden. Das war nicht schlecht und so schlugen wir zu und buchten die Tour für 16.30 Uhr. Bis dahin war jedoch noch viel Zeit und so suchten wir unsere Hospedaje für die Nacht auf. Wir fragten nach dem Weg und kurze Zeit später standen wir vor einem Restaurant namens „Desert Nights“, etwas verwirrt betraten wir das Restaurant und wurden von einer netten Österreicherin empfangen. Wie sich herausstellte waren wir hier richtig, da das Restaurant auch drei Achterzimmer mit Stockbetten vermietete. Zu sechst bezogen wir eines dieser Zimmer, zogen uns kurze Hosen an, schnappten unser mitgenommenes Essen und gingen auf Erkundungstour. Ein atemberaubender Blick verschlug uns erst mal die Sprache, nachdem wir uns genügend Fotos geschossen hatten, setzten wir uns in den Sand und aßen unser Mittagessen und spielten heiß umkämpfte Wizardpartien. Um 16 Uhr zogen wir auf anraten unsere langen Hosen wieder an, da der Sand sehr heiß war und man sich leicht verbrennen konnte. Um 16.30 Uhr bestiegen wir unseren Buggy uns heizten los.
Was für ein Erlebnis über den Sand zu heizen, kaum zu beschreibendes Gefühl. Auf unseren Sitzen hüpften wir immer wieder hoch und runter und wurden ordentlich durchgeschüttelt, dabei versuchten wir noch verzweifelt alles für die Nachwelt festzuhalten. Nach circa fünfzehn Minuten machten wir unseren ersten Stopp und ehe wir uns versahen rasten wir auch schon mit unseren Boards den ersten Sandhügel hinunter. Voller Sand, vor allem in Gesicht und Haaren, aber überglücklich kamen wir unten an und wurden dort mit unserem Buggy wieder abgeholt. Das wiederholte sich noch ein paar Mal und umso mehr Übung wir hatten, desto schwieriger und länger wurden die Abfahrten. In der letzten Abfahrt mussten wir mit unseren Füßen eine Kurve lenken, ansonsten wären wir über das Ziel hinausgeschossen. Die Sonne stand schon sehr tief und unsrer Buggyfahrer suchte einen sehr schönen Ort aus, an dem wir den Sonnenuntergang beobachten durften.
Wow, was für ein toller Anblick und Abschluss dieser fantastischen Tour. Wieder im Zimmer angekommen, kehrten wir einen Sandhaufen in unserem Zimmer zusammen, da wir doch einiges davon mitgebracht hatten und gingen duschen. Es war schon ein komisches Gefühl auf einer Restauranttoilette zu duschen, aber gestört hat es irgendwie niemanden. Wir bestellten uns ein leckeres Abendessen und ließen den tagen mit noch ein paar Wizardrunden ausklingen. Auch diese Nacht versprach nicht viel Schlaf, da wir schon um 6.30 Uhr wieder aufstehen mussten und um sieben Uhr von einem Kleinbus zu unserem nächsten Trip abgeholt wurden. Nach einer Stunde kamen wir in der Stadt „ Pacaras“ an und bestiegen mit gefühlten dreißig anderen Leuten ein Boot mit dem wir einzigartige Felsen im mehr und Pinguine uns Robben besichtigen konnten.
Ein wunderbares Gefühl mal wieder auf dem Wasser zu sein, auf anraten hatten wir alle Pullover mit Kapuzen angezogen, da die Möwen immer und überall hinscheißen. Nach circa zwanzig Minuten mit dem Boot, kamen wir bei den ersten Robbenherden vorbei und konnten nach wenigen Metern auch einen Blick auf ein paar Pinguine erhaschen. Durch das wackeln des Bootes war es gar nicht so einfach ein paar schöne Bilder der Tiere zu machen, aber es ist mir doch ganz gut gelungen. Nach circa zwei Stunden auf hoher See hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und erkundeten noch eine dreiviertel Stunden die Stadt, bevor uns unser Bus wieder ins Restaurant brachte. Nach einem ausgiebigen Mittagessen stand am Nachmittag ein Runde „Bohnanza“ auf dem Programm. Zwei von uns machten noch einen Spaziergang auf dem nächstgelegenen Sandhügel, der Rest genehmigte sich noch leckere Fruchtsäfte bevor wir uns auf den Rückweg nach Lima machten. Nicht so komfortabel wie auf der Hinreise, aber doch akzeptabel reisten wir wieder Richtung Heimat. Nach vier Stunden und einer viertel Stunde Taxifahrt fiel ich Hundemüde in mein Bett und war sofort eingeschlafen. Jetzt kann ich auf ein einzigartiges und erlebnisreiches Wochenende zurückschauen, welches ich nicht missen möchte. Ich bin dankbar für diese kurze aber tolle Zeit.

 Bilder zum Ausflug





Samstag, 15. November 2014

1/4 meiner Zeit in Peru ist um. Wahnsinn!!!

Der Sommer naht...
Es wird so langsam Sommer in Lima und wir genießen sehr fleißig die Sonnenstrahlen, die sich jetzt schon blicken lassen. Besonders gut geht das an der Costa Verde in Miraflores, einem sehr schönen Stadtteil hier in Lima. 
Vor zwei Wochen sollte es ein sehr sonniger Sonntag werden und deshalb trafen Adina und ich uns um in Miraflores an der Costa Verde entlangzuspazieren, dabei konnten wir eine atemberaubende Aussicht genießen und uns einen schönen Sonnenbrand abholen.
Außerdem gingen wir shoppen im Larcomar einem sehr schönen Shoppingcenter, das in die Küste gebaut wurde.

Konzertbesuch im Stadion
Am Freitag den 7. November besuchte ich mit meiner Voligruppe und einigen Peruanern das Konzert von Jesus Adrian Romero im Stadion. Jesus Adrian Romero ist ein mexikanischer Musiker und ziemlich bekannt Südamerika. Er spielt christliche Musik und tourt im Moment durch ganz Südamerika.
Plötzlich passierte was unglaubliches, in einer Situation in der mir eigentlich etwas langweilig war. Ich saß zusammen mit meinem Gastbruder aus Deutschland und wir fanden es witzig wie bei einer Laolawelle immer wieder aufzuspringen.
Uns haben sich immer mehr Leute um uns rum angeschlossen und plötzlich ging eine Welle durch das Stadion.
Eine sehr lustige und einzigartige Situation!!

Acampada in Surco
Es sollte eine Nacht mit sehr wenig Schlaf werden!! Es fand also letztes Wochenende eine Acampada statt, in der gespielt, geschwommen, gelacht, gesungen und vieles mehr gemacht wurde, nur nicht geschalfen. Der Plan sah so ungefähr wie folgt aus. Wir trafen abends um 20 Uhr in Surco ein und bekamen die letzten Anweisungen.  Die Jugendlichen kamen um 20.30 Uhr. Los ging es mit Spielen und Musik zum Ankommen.



Damit die Jugendlichen sich untereinander besser kennenlernen, wurden sie in Gruppen eingeteilt und mussten sich einen Tanz, einen Schlachtruf und ein Logo für ihr Team überlegen. Diese drei Dinge mussten sie den Anderen präsentieren und wurden von Judith und mir mit Punkten bewertet.Danach ging es zum Schwimmen um Mitternacht und einem kleinen Snack danach. Schwimmen macht müde, deshalb wollten viele danach ins Bett, aber es blieb ihnen verwehrt.



Es ging also weiter mit Lagerfeuer und Marshmallows. 
Um vier Uhr morgens stand der Programmpunkt Filmschauen an, jedoch haben die Meisten nicht ganz so viel von dem Film mitbekommen, da sie ihre Augen kaum noch aufbekamen. =) Die Acampada wurde mit einem Frühstück beendet und um Acht Uhr morgens viel ich wie ein Stein in mein Bett.





 
Leider musste ich kurz vorher noch ein kleines Hindernis überwinden, da meine Familie die Haustür abgeschlossen hatte und diese sich auch nur von innen öffnen ließ, also musste ich kurzerhand meine Gastmutter aus dem Bett klingeln, was mir sehr Leid tat, aber was sollte ich anderes tun.





Die Erde bebte...
Vorgestern Abend stand ich mit zwei meiner Mitvolontäre nichts ahnend bei KFC, als plötzlich die Erde bebte. Zuerst wusste ich gar nicht was los war, nur das alles angefangen hat zu wackeln und ich ein komisches Geräusch vernommen habe, das ich nicht einordenen konnte. Doch der Rest um mich herum wusste was los war und rannte zur Tür hinaus. Die plötzlich noch dagewesene lange Schlange vor mir hatte sich in Luft aufgelöst und wie ich so da stand und überlegte, ob ich auch rausrenne, hat es auch schon wieder aufgehört und ging bis zum Tresen durch und gab meine Bestellung auf. Wie sich später herausstellte, war das Erdebeben mit einer Stärke von 5,8 ganz schön zu spüren gewesen und somit damit auch nicht zu spaßen. Für das nächste Mal sollte ich mich vielleicht meinen Mitmenschen anschließen und mich in Sicherheit bringen.